Die Initiative „Solital“ ist ein offenes Bündnis gesellschaftlich Aktiver aus Wuppertal, die sich für eine Welt ohne Diskriminierung, Rassismus, Hass, Hetze und rechte Gewalt einsetzen. Mit dem Blog „solital.de“ soll ein virtueller Raum...
Wir setzen uns ein für eine Kultur der Achtsamkeit und Wertschätzung. Dazu gehört ein wertschätzender Umgang miteinander und insbesondere gegenüber den Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen, für die wir Verantwortung haben. Folgendes Leitbild dient den Mitarbeitenden des FBF NRW als Orientierung und Leitlinie für das Handeln. Jede Ausnahme davon machen wir transparent und können sie nachvollziehbar begründen.
Sprache und Kommunikation
Wir achten auf eine klare und wertschätzende Kommunikation. Dazu nutzen wir eine zielgruppengerechte und einfache Sprache.
Wir vergewissern uns, dass wir richtig verstanden wurden und fragen, ob wir unser Gegenüber richtig verstanden haben. Wir hören aktiv zu.
Wir achten auf eine diskriminierungssensible Sprache, die alle miteinschließt.
Auch in unserer Kommunikation sind wir so transparent wie möglich. Wir stellen in unserer Kommunikation alle notwendigen Informationen zur Verfügung.
Bei jeder Form von grenzverletzender oder nicht wertschätzender Kommunikation schreiten wir ein.
Umgang mit Nähe und Distanz
Wir achten auf einen grenzachtenden Umgang miteinander.
Wie viel Nähe wir zulassen und wie viel Distanz wir wahren, machen wir abhängig von der Rolle und der Situation, in der wir uns befinden, und kommunizieren dies.
Wir gehen mit privaten Beziehungen transparent um.
Wir reflektieren unser Verhalten und unsere Haltung regelmäßig.
Uns ist bewusst, dass unterschiedliche Personen unterschiedliche Bedürfnisse und Grenzen haben und handeln entsprechend.
Insbesondere mit körperlichen Grenzen gehen wir vorsichtig und verantwortungsvoll um. Wir erzeugen keinen Druck und achten auf nonverbale Signale.
Methoden, die Körperkontakt erfordern, erklären wir im Vorfeld. Die Teilnahme an Methoden und Spielen, die Körperkontakt erfordern, ist immer freiwillig.
Umgang miteinander im digitalen Raum
Auch im digitalen Raum achten wir auf eine wertschätzende Kommunikation und einen respektvollen Umgang miteinander.
Wir nutzen nach Möglichkeit ausschließlich dienstliche Accounts und Kontaktdaten.
Wir geben unsere eigenen privaten Kontaktdaten nicht an Kinder, Jugendliche und Erwachsene weiter, die an unseren Veranstaltungen teilnehmen.
Die Voraussetzungen und Erwartungen für die Teilnahme an einer digitalen Veranstaltung kommunizieren wir im Vorfeld transparent.
Umgang bei Veranstaltungen
Wir thematisieren auch die möglichen Begebenheiten vor Ort im Vorfeld der Veranstaltung.
Bei grenzverletzendem Verhalten Dritter gegenüber (den eigenen) Teilnehmenden (bspw. an größeren Veranstaltungsorten) schreiten wir ein.
Umgang mit Übernachtungen
Uns ist bewusst, dass Übernachtungssituationen besonders sensible Situationen bedeuten. Wir schaffen bei allen ein Bewusstsein dafür und thematisieren die Begebenheiten vor Ort im Vorfeld der Veranstaltung.
Wir prüfen bei der Vorbereitung von Veranstaltungen, wie ein achtsamer Umgang während der Veranstaltung gewährleistet werden kann, beispielsweise durch die Thematisierung des Leitbilds mit den Verantwortlichen oder die Einrichtung von Awareness-Teams bei Großveranstaltungen.
Bei der Planung berücksichtigen wir die Bedürfnisse aller Teilnehmenden zu Belegung von Zimmern und bemühen uns um eine ausreichende Bettenanzahl.
Wir stellen sicher, dass alle Teilnehmenden über die Ansprechpersonen vor Ort informiert sind und weisen zu Beginn der Veranstaltung darauf hin.
Wir klopfen an und warten auf Signale oder Reaktionen der Teilnehmenden, bis wir hereingebeten werden, bevor wir ein Zimmer betreten.
Uns ist bewusst, dass der Schlafraum der Teilnehmenden ihr privater Bereich ist. Wir achten die Privatsphäre der Teilnehmenden und sind sensibel gegenüber privaten Räumen.
Uns ist bewusst, dass Duschsituationen besonders sensibel zu betrachten sind. Die Begebenheiten vor Ort kommunizieren wir bereits im Vorfeld. Wir wahren die Grenzen der Anderen und schaffen aktiv Möglichkeiten, zu kommunizieren, wenn die persönlichen Grenzen verletzt sind.
Bewusstwerden und Wahren von Grenzen
Wir sind uns unserer eigenen Grenzen bewusst und äußern diese. Wir verstehen und selbst als Vorbild und bleiben dementsprechend mit Anderen dazu im Dialog.
Wir achten die Grenzen der anderen. Dabei achten wir sowohl auf verbale als auch auf nonverbale Signale.
Wir sind uns bewusst, dass unterschiedliche Menschen unterschiedliche Grenzen haben. Wir schließen nicht von uns auf andere. Bei Unsicherheit fragen wir nach.
Kinder und Jugendliche stärken
Wir ermutigen Kinder und Jugendliche, die eigenen Grenzen zu äußern und geben ihnen einen Raum dafür.
Wir bestärken Kinder und Jugendliche, wenn sie ihre eigenen Grenzen äußern.
Wir etablieren eine Kultur, in der Äußerungen von -auch nachträglichen- Grenzsetzungen in Ordnung sind.
Bei Veranstaltungen beziehen wir Kinder und Jugendliche in die Planung, Vorbereitung und Durchführung mit ein. Wir prüfen regelmäßig, welche Möglichkeiten der Partizipation es für Kinder und Jugendliche während der Veranstaltungen gibt.
Uns ist bewusst, dass unser Programm ein Angebot ist, das angenommen werden kann. Bei all unseren Veranstaltungen gilt das Prinzip der Freiwilligkeit.
Wir führen Kampagnen und Projekte zu konkreten Themen der Partizipation und Mitbestimmung und zur Stärkung von Kindern und Jugendlichen durch.
Wir verstehen und wertschätzen Kinder und Jugendliche als gleichwertige Gesprächspartner*innen und nehmen sie als Expert*innen für ihr eigenes Leben wahr.
Umgang mit Einzelsituationen
In Beratungsgesprächen belassen wir so viel Kontrolle wie möglich bei der ratsuchenden Person. Wir klären zu Beginn des Gesprächs gegenseitige Erwartungen und versprechen nichts, was wir nicht halten können.
In Einzelgesprächen mit Kindern und Jugendlichen klären wir ebenfalls im Vorfeld die Erwartungen der Kinder und Jugendlichen. Wir versprechen nichts, was wir nicht halten können und machen transparent, wenn wir Erwartungen nicht erfüllen können.
Bei Situationen, die Körperkontakt erfordern (bspw. “Erste Hilfe”), erklären wir im Vorfeld – soweit es die Situation zulässt – was passiert und warum.
Bei allen Einzelsituationen sind wir so transparent wie möglich.
Sexualpädagogik
Wir verstehen Sexualität als wesentlichen Bestandteil der menschlichen Persönlichkeit und Identität, auch bereits bei Kindern und Jugendlichen.
Wir betrachten Sexualität grundsätzlich als etwas Positives.
Unser Bild über Sexualität ist ausdrücklich an der geschlechtlichen Vielfalt orientiert. Uns ist bewusst, dass Sexualpädagogik für non-binäre Menschen zahlreiche gesellschaftliche Vorurteile mit sich bringt. Wir wollen in einen empowerrden Dialog treten und junge Menschen dazu ermutigen, geschlechtliche Vielfalt aktiv zu positionieren.
Wir unterstützen und begleiten Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene dabei, befähigt zu sein, selbstbestimmt Sexualität leben zu können. Dazu gehört, Sexualität zu thematisieren und zu enttabuisieren.
Grundsätzlich handeln wir nach einem koedukativen pädagogischen Ansatz. Dabei ist uns bewusst, dass wir das Prinzip der Koedukation gegebenenfalls an die Zielgruppe anpassen müssen.
Wir möchten zusammen mit den Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen zu einer gemeinsamen Haltung kommen. Dafür sind wir auch offen, die eigene Haltung zu reflektieren und zu hinterfragen.
(Stand 24.8.2022)